Uns erreichen immer mehr Nachfragen nach nachhaltigen Investments. Trotzdem ist nicht jeder als nachhaltig ausgewiesene Fonds oder ETF auch zu 100% grün. Grün ist nicht gleich grün, aber grün verkauft sich besser. Das nutzen viele Konzerne aus. Immer mehr Unternehmen stellen ihre Produkte als möglichst umweltfreundlich dar, um sie teurer verkaufen zu können. Dieser Öko-Trick wird als “Greenwashing” bezeichnet. Die besten Beispiele dafür finden wir bei den bekannten Großkonzernen wie Apple, Amazon oder Nestle, welche weltweit Profit mit der vermeintlicher Umweltfreundlichkeit machen.
Auch McDonald’s zählt zu den Greenwashing Kandidaten. Die Fastfood-Kette war noch nie für seine Nachhaltigkeit bekannt. Dennoch verpasst sich der Burger-Riese mit Greenwashing ein positiveres Image. Das Unternehmen starte die Kampagne „Scale for good“. So will der Konzern bis 2030 30 Prozent weniger Kohlendioxid produzieren. Dafür gehen sie offensichtlich den in ihrem Bereich größten Klimasünden an: Fleisch und Plastikverpackungen. Plastikstrohhalme sollen durch Röhrchen aus Apfeltrester ersetzt werden. Und der Burger kommt dann in einer Verpackung aus Grasfasern auf den Tisch. Das Fleisch für den umweltfreundlich verpackten Burger stammt aus Deutschland, schreibt die Franchise-Kette. Sie sagen aber nicht, wo das Tierfutter herkommt. Das Tierfutter besteht aus Sojabohnen, die von „Cargill“ stammen. Laut einer Untersuchung von „Mighty Earth“ wurden durch den Futterlieferanten seit 2011 in der brasilianischen Savanne und im bolivianischen Amazonas Becken für die Bohnen 800.000 Hektar Regenwald abgeholzt. Nachhaltigkeit sieht anders aus.
Nachhaltigkeit muss mehr sein als ein Werbeversprechen. Deshalb ist es entscheidend, ob Geldanlagen tatsächlich zu mehr Nachhaltigkeit führen. Die große Gefahr für Verbraucher ist, dass Anbieter das Grüne vom Himmel versprechen, ohne dass sich tatsächlich etwas bewegt. Die Politik muss falschen Vertriebs- und Werbeversprechen deshalb einen Riegel vorschieben. Anlagen sollten nur als nachhaltig bezeichnet werden, wenn sie einen messbaren Beitrag zu Nachhaltigkeitszielen leisten. Damit sollte man aber nicht in naher Zukunft rechnen. Deshalb ist es um so wichtiger das die Verbraucher bei der Wahl der nachhaltigen Geldanlage sehr sorgfältig vorgehen oder einen Experten zur Hilfe heranziehen.
Grundsätzlich sehen wir aber auch einen Trend zu nachhaltigen Investments, der auch in der Zukunft zunehmen wird. Deshalb lohnt es sich, sich mit den Philosophien der Anbieter von Investmentfonds genau auseinanderzusetzen. Oftmals kommt es zum Beispiel vor, dass etwa bei einigen Fonds nur wenige kontroverse Branchen wie Waffenindustrie und Tabak ausgeschlossen sind, aber nicht unbedingt der gesamte Fonds ethisch in Ordnung ist– auch wenn der Name des Produkts so klingt.
Wenn man etwas Recherchezeit investiert, dann kann man bei vielen Anbietern das Greenwashing erkennen. Trotzdem ist nicht jede Form des Greenwashings für Verbraucher selbst erkennbar, weil die Informationen der Anbieter komplex und schwer überprüfbar sind. Dafür braucht es Regulation und Aufsicht. Das Beurteilen von Finanzprodukten auf ihre Nachhaltigkeit soll in den nächsten Jahren einfacher werden. Dafür werden EU-weite Werkzeuge für einfachere Anlageentscheidungen entwickelt. Bis dahin unterstützen wir Sie gerne bei der Wahl der richtigen nachhaltigen Geldanlage.
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